Verso auf dem Keilrahmen mehrere sehr alte und jüngere Aufkleber und Inventarnotizen.
Beigegeben eine Expertise von Alexandre Ananoff, Assesseur de la Commission de Conciliation et d´Expertise Douanière, in Kopie. Bereits auf den ersten Blick wird bei diesem Gemälde die Stilverwandtschaft zu Werken des bedeutenden Jean Siméon Chardin (1699 – 1779) erkennbar. Es ist die weiche, samtige Wiedergabe der Oberflächen – insbesondere, wie hier, bei den Pfirsichen, die in einem Flechtkorb liegen –, die daran erinnert. Mildes Licht liegt über den Gegenständen des Stilllebens, während der Hintergrund und die untere Zone der Tischplatte mit dem unter den Korbrand geschobenen Messer ins Dunkel gesetzt sind. Ansonsten strahlt das Bild Ruhe aus; einzig der halboffene Deckel des Porzellangefäßes lässt Bewegung erahnen. Diese Stilähnlichkeit hat auch dazu geführt, dass Gemälde der Künstlerin nicht selten als Werke Chardins angesehen und gehandelt wurden. Rest.
Provenienz:
Privatsammlung Paris, ca. 1850-1900.
Kunsthandel Paris, 1966.
Christie´s London, 20. Oktober 1966, Lot 18.
Kunstgalerie Paris, 26. März 1968, Lot 71.
Christie´s London, 14. November 1980.
Dort an: Andre Gobert, Paris, bis 1982.
Von dort an: Privatsammlung Frankreich, bis 2024.
Bis 2025 Privatsammlung Paris.
Anmerkung:
Sie gehörte zu den erfolgreichen Frauen in der Kunst ihrer Zeit. Als Tochter eines Goldschmieds und der Miniaturmalerin Anne Cornut de la Fontaine wuchs sie bis 1754 in der Manufacture royale des Gobelins auf, wo auch weitere Künstler wie Claude Joseph Vernet oder Gabriel de Saint-Aubin lebten. 1770 wurde sie aufgrund zweier Stillleben in die Académie royale de peinture et de sculpture aufgenommen, bevor sie regelmäßig im Salon ausstellen konnte. Die Malerin erlebte die Wirren der Revolution, war jedoch sowohl davor als auch danach erfolgreich tätig. Zunächst wurde sie von der Dauphine, der späteren Königin Marie-Antoinette, protegiert, die ihr ab 1780/81 eine Wohnung im Louvre zur Verfügung stellte. Ihren zweiten Namen trug sie seit der Eheschließung mit dem ein Jahr jüngeren Pariser Anwalt Jean-Pierre Silvestre Coster. Schon zu Lebzeiten geschätzt – auch als Porträtistin der königlichen Familie – erwarben unter anderem der Marquise de Marigny, Kaiserin Joséphine, Ludwig XVIII und die Duchesse d´Angoulême ihre Werke.
Literatur:
Vgl. Marianne Roland Michel, Anne Vallayer-Coster. 1744-1818, Paris 1970.
Vgl. Eik Kahng und Marianne Roland Michel, Anne Vallayer-Coster. Painter to the Court of Marie-Antoinette, Dallas und New Haven.
Vgl. Hélène Cavalié, Vallayer-Coster, Anne. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 111, De Gruyter, Berlin 2021. (1440873) (11)
Anne Vallayer-Coster,
1744 Paris – 1818 ibid.
STILL LIFE WITH PORCELAIN VESSEL, PEACHES, AND WALNUT
Oil on canvas.
42 x 33.5 cm.
Several very old and recent stickers and inventory notes on the reverse of the stretcher.
Accompanied by an expert's report ba Alexandre Ananoff, Assesseur de la Commission de Conciliation et d´Expertise Douanière, in copy.
Provenance:
Private collection, Paris, ca. 1850 – 1900.
Art trade, Paris, 1966.
Christie's London, 20 October 1966, lot 18 (380 gns. to Lloyd).
Art Gallery, Paris, 26 March 1968, lot 71 (illustrated).
Christie's London, 14 November 1980.
From there: Andre Gobert, Paris, until 1982.
From then on: Private collection, France, until 2024.
Private collection, Paris until 2025.
Literature:
cf. Marianne Roland Michel, Anne Vallayer-Coster. 1744 – 1818, Paris 1970.
cf. Eik Kahng and Marianne Roland Michel, Anne Vallayer-Coster: Painter to the Court of Marie-Antoinette, Dallas and New Haven 2002.
cf. Hélène Cavalié, Vallayer-Coster, Anne, in: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL), vol. 111, Berlin 2021.