Ungerahmt.
Darstellung eines alten Mannes in braunem Habit mit Stab und angewinkeltem Arm. Über einer steinernen Brüstung und ein Schriftstück, welches einen Auszug aus dem sogenannten Athanasischen Glaubensbekenntnis zeigt: „inde venturus est iudicare vivos et mortuos“ („von wo er kommen wird, um die Lebenden und die Toten zu richten“). Dadurch kann der Dargestellte als Athanasius der Große (um 300 – 373 n. Chr.) identifiziert werden.
Scilla studierte zunächst bei Antonio Barbalonga (1600-1649), dann in Rom in der Werkstatt von Andrea Sacchi (1599-1661). Bekannt ist der Maler u.a. auch für seine Deckenfresken von 1657 in der Kapelle der Kathedrale von Syrakus, die als sein Hauptwerk gelten. 1679 wurde er Mitglied der Accademia di San Luca in Rom. Dass Scilla nicht nur als Maler, sondern auch als Forscher, Paläontologe und Geologe ein Pionier in der Erforschung von Fossilien war, erklärt auch seine Vorliebe auf dem hier vorliegenden Gemälde gewählten Motiv. Zu den Werken seiner Hand gehört neben Fresken in Kirchengebäuden, u.a. die Darstellung des Heiligen Benedikt im Museo Regionale di Messina. Der Maler war auch als wissenschaftlicher Literat tätig und veröffentlichte einige Werke wie „La vana speculazione disingannata dal senso“, herausgegeben von Andrea Colicchia, Neapel 1670, sowie „De corporibus marinis lapidescentibus quae defossa reperiuntur“, Rom 1747. Nach dem Maler und Forscher wurde der Dorsum Scilla auf dem Erdmond benannt.
Anmerkung:
Vergleichbare Darstellungen des Agostino Scilla werden im Palazzo Graneri della Rocca in Turin „Epikur und Heraklit“ verwahrt. (1441741) (13)