Verso Klebeetikett von Christie's..
Gemäß Vorbesitzer wurde die Echtheit des Gemäldes durch Fred Meijer bestätigt.
Cornelis de Heem war Sohn, Schüler und brillanter, künstlerisch würdiger Nachfahre von Jan Davidsz de Heem (1606 – 1683), der eigentlichen Schlüsselfigur der flämischen Stilllebenmalerei des 17. Jahrhunderts. Cornelis übernimmt weitgehend das Repertoire und die gestalterische Logik von seinem Vater und erreicht in seinen besten Werken – sowohl technisch als auch in der Farbgebung – durchaus das väterliche Niveau. Das vorliegende Werk ist sehr ausgewogen strukturiert, die Lichteffekte sind genauestens studiert und erinnern eindeutig an die kompositorische Meisterschaft der Werke von Jan Davidsz. Das Licht fällt durch ein Seitenfenster auf die präzise dargestellten Oberflächen der Früchte im Vordergrund, es beleuchtet den aufgebrochenen Granatapfel und die perfekt geschnittene Zitrone, spiegelt sich im Glas des mit Weißwein gefüllten Römers und umgarnt den Betrachter so mit Bravour. Die dargestellte Schnecke bringt ein typisch moralisches Motiv in dieses Stillleben, nämlich die Erinnerung an das langsame, Verstreichen der Zeit, das alles Weltliche umgibt. Das Gemälde wurde von Dr. Fred G. Meijer als Werk von Cornelis Jansz de Heem (entstanden um 1670) eingestuft, als Werk der Blütezeit also, kurz nachdem er das väterliche Atelier verlassen und sich in Utrecht niedergelassen hatte. Die Stillleben von Cornelis Jansz de Heem in der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden, der Hamburger Kunsthalle und der Musées royaux des Beaux-Arts de Belgique in Brüssel weisen auffallende Ähnlichkeiten mit unserem Werk auf.
Provenienz:
Christie's New York, 19.04.2018, Lot 154.
Anmerkung:
Als Enkel des David de Heem d. Ä. (1570-1632) aus Utrecht und Sohn des Jan Davidsz de Heem (1606-1683-84) arbeitete er in der Werkstatt seines Vaters, wurde 1660 Meister der Antwerpener Gilde. Die meisten Mitglieder seiner Familie widmeten sich ebenfalls der Stilllebenmalerei, sodass eine Händescheidung zuweilen schwer fällt. Dazu kommt, dass keines seiner Bilder eine Datierung aufweist. Werke seiner Hand finden sich in mehreren Museen von Rang.
Literatur:
Luisa Ambrosio (Hrsg.), Un museo... tutto da bere. Arte e vino, Ausstellungskatalog, Museo Duca di Martina, 21. Dezember 2011 – 15. April 2012, Neapel 2011, S. 104, Nr. 9. (1440891) (10)
Cornelis de Heem,
1631 Leiden – 1695 Antwerp
STILL LIFE WITH FRUIT, OYSTERS AND A ROMAN GOBLET
Oil on canvas. Relined
78 x 65.5 cm.
Label by Christie's on reverse.
According to the previous owner the authenticity of the painting was confirmed by Fred Meijer.
The son of Jan Davidsz. de Heem – a key figure of 17th century Flemish still life painitng – Cornelis de Heem trained with his father and was a brilliant and worthy artistic successor. Cornelis largely adopted his father's repertoire and creative logic and in his best works he is definitely his father's equal in both technique and use of colour. Dr Fred G. Meijer ranks the offered painting as a work by Cornelis de Heem created in the artist's heyday around 1670, just after leaving his father's workshop and settling in Utrecht. The still lifes by Cornelis de Heem held at the Gemäldegalerie in Dresden, the Kunsthalle in Hamburg and the Musée Royaux des Beaux Arts in Brussels all show striking similarities with the present work.
Provenance:
Christie's New York, 19.04.2018, Lot 154.
Literature:
Luisa Ambrosio (ed.), Un museo... tutto da bere. Arte e vino, Exhibition catalogue, Museo Duca di Martina, 21 December 2011 – 15 April 2012, Naples 2011, p. 104, no. 9.