Gemäldepaar
CANAL GRANDE MIT SANTA MARIA DELLA CARITÀ
sowie
CANAL GRANDE MIT SANTA MARIA DELLA SALUTE
Öl auf Leinwand. Doubliert.
Jeweils 49.5 x 70 cm.
Jeweils in vergoldetem Kehlrahmen.
Beigegeben ein Gutachten von Fabrizio Magani, in Kopie.Der Blick wird vom Vorplatz der Kirche Santa Maria della Carità mit den hinaufführenden Stufen entlang des Kanalverlaufs in den fernen Hintergrund geleitet, der noch die Punta della Dogana zeigt. Dominierend im Bild ist die verschattete gotische Kirchenfassade mit dem danebenstehenden Campanile. Gleich dahinter folgt die bereits hell erleuchtete Kuppel von Santa Maria della Salute, mit ihren markanten mächtigen Voluten. Die Fassaden der Paläste links liegen hell im Licht und zeigen sich ruhig hintereinander gestaffelt. In gleicher Ruhe erscheint die Wasseroberfläche mit den dahinziehenden Gondeln. Auch bei den Staffagefiguren hat der Maler jegliche Unruhe vermieden, indem sie weit gestreut positioniert gezeigt werden. Diese genannten Merkmale sind – mit wenigen Ausnahmen – charakteristisch für die Werke Bisons.
Das zweite Gemälde mit Sicht vom Canal Grande auf die Kirche Santa Maria della Salute. Der Blick in den Canal Grande vom Wasser aus gesehen, auf dem ruhigen Kanalwasser einige Gondeln und links an der Mole anliegende Segelschiffe mit eingezogenen Segeln, mit dezenter Figurenstaffage. Links im hellen Licht, zwischen den flankierenden Gebäuden, eine Fassade mit hohem Treppenanstieg und Kuppel mit den großen Steinvoluten der Kirche Santa Maria della Salute. An der rechten Bildseite staffeln sich die Fassaden der zum Teil noch gotischen, venezianischen Paläste mit davor anlegenden Gondeln.
Anmerkung:
Der Künstler war ein italienischer Maler des Klassizismus, er studierte in Brescia und befasste sich mit dem Werk von Girolamo Romanino (1484/87-1562). Später zog er nach Venedig und setzte sein Kunststudium unter Giovanni Antonio Canal (1697-1768) fort. Von 1834 bis 1838 unternahm er eine Reihe von Reisen, die ihn u. a. nach Florenz, Rom, Neapel und Paestum führten. Mit seinen Venedigveduten begründete Bison ein kommerzielles Genre, um der Nachfrage von Touristen und Sammlern nachzukommen. Neben zahlreichen Venedigansichten schuf er auch idyllische Fantasielandschaften. Dabei ist die Vielfalt seiner Themen sowie die hohe Qualität seiner Bildproduktion hervorzuheben. Im letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts arbeitete er mit dem Architekten Gian Antonio Selva zusammen, so etwa für die Dekorationen des inzwischen nicht mehr existierenden Palazzo Bottoni di Ferrara und dem Casino Soderini in Treviso. Er studierte Werke von Guardi und Gian Domenico Tiepolo (1727-1804), wirkte auch als Freskant in Venedig, begab sich nach Treviso, Padua und Triest, 1833 schließlich nach Mailand, wo er bis zu seinem Lebensende blieb.
Literatur:
Vgl. Dario Succi, La Serenissima nello specchio di rame, Bd. 1, Castelfranco Veneto 2013, S. 190, Nr. 1.
Vgl. Elena Bassi, Giuseppe Bernardino Bison, in: Dizionario biografico degli italiani, Bd. 10, Rom 1968, S. 684-685. (1440603) (13)
Giuseppe Bernardino Bison,
1762 Palmanova – 1844 Milan
A pair of paintings
GRAND CANAL WITH SANTA MARIA DELLA CARITÀ
and
GRAND CANAL WITH SANTA MARIA DELLA SALUTE.
Oil on canvas. Relined.
49.5 x 70 cm each.
Accompanied by an expert's report by Fabrizio Magani, in copy.
Literature:
cf. Dario Succi, La Serenissima nello specchio di rame, vol. I., Castelfranco Veneto 2013, p. 190, no. 1.
cf. Elena Bassi, Giuseppe Bernardino Bison, in: Dizionario Biografico Italiano, vol. 10, 1968, p. 684-685.