Rechts unten signiert und datiert „A. Schelfhout f 1837“.
Unter hohem wolkenreichen Sommerhimmel, der fast drei Viertel des Gemäldes einnimmt, fällt der Blick auf die weite, bis zum Horizont flach verlaufende, teils verschattete Landschaft mit der Stadt Haarlem im Hintergrund. Auf der linken Bildseite, auf einer kleinen Anhöhe eine alte Bockwindmühle, die fast majestätisch in den Himmel ragt und einen langen Schatten wirft. In der Bildmitte auf einem sandigen Weg ein vornehmer Reiter mit Zylinder, rechts von ihm auf einer Wiese Hirten mit ihrer Schafherde. Der Künstler war berühmt für seine Landschaften – wie an diesem meisterhaften Gemälde zu sehen ist, das typisch für die holländische Kunsttradition ist.
Anmerkung:
Schon seit Lebzeiten waren die Landschaften von seiner Hand sehr beliebt. Er malte sie sorgfältig, mit großem technischem Raffinement und mit einem starken Gefühl für anekdotische Details. Schelfhout war einer der größten Spezialisten der holländischen Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts. Seine ausgefeilte Farbtechnik erlaubte es ihm, die Landschaften kontrolliert und doch lyrisch zu malen. All seine Gemälde knüpfen sichtbar an die große holländische Tradition des 17. Jahrhunderts an, an Salomon van Ruysdael (um 1602–1670), Jacob van Ruisdael (1628–1682) oder Albert Cuyp (1620–1691), dessen Stil er auf faszinierende Weise romantisch uminterpretierte. Zu seinen Schülern gehörten unter anderem, Lodewijk Johannes Kleijn (1817–1897) und Nicolaas Johannes Roosenboom (1805–1880). Einige seiner Schüler – so zum Beispiel Johan Hendrik Weissenbruch (1824–1903), Charles Henri Joseph Leickert (1816–1907), Johan-Barthold Jongkind (1819–1891) oder Barend Cornelis Koekkoek (1803–1862) – wurden ihrerseits Meister der Landschaftsmalerei dieser neuen goldenen Periode. (1441561) (18)
Andreas Schelfhout,
1787 The Hague – 1870 ibid.
VAST SUMMER LANDSCAPE WITH WINDMILL
Oil on canvas.
67 x 90 cm.
Signed and dated “A. Schelfhout f 1837” lower right.