François-Xavier Lalanne

1927 Agen - 2008
François-Xavier Lalanne 1927 Agen/Lot-et-Garonne – 2008 Ury/Seine-et-Marne François-Xavier Lalanne, gleichermaßen hochgeschätzt als bildender Künstler wie als Designer und Teil des Duos „Les Lalanne“, das er mit seiner Ehefrau Claude Lalanne bildet, wird am 28. August 1927 in Agen in der Gascogne geboren. Mit 18 Jahren geht er nach Paris und besucht ab 1945 die Académie Julian. 1949 mietet François-Xavier Lalanne ein eigenes Atelier in der Impasse Ronsin, der seit Ende des 19. Jahrhunderts bestehenden und berühmten Ateliersiedlung inmitten des Montparnasse-Viertels. Sein Nachbar ist Constantin Brancusi, auch Jean Tinguely lebt und arbeitet hier. 1952 lernt François-Xavier Lalanne bei seiner ersten Einzelausstellung in Paris die Bildhauerin Claude Dupeux, seine zukünftige Ehefrau, kennen. Im kreativen Umfeld der Impasse Ronsin wenden sich François-Xavier und Claude Lalanne der Gestaltung von Metallskulpturen zu, gemeinsam mit Jean Tinguely und James Metcalf etwa kaufen sie einen Schweißapparat, und die ersten ihrer hybriden Tierskulpturen entstehen. François-Xavier Lalanne und Claude Lalanne arbeiten dabei zwar als sich inspirierendes kreatives Duo, doch mit jeweils eigenständigen Kunstwerken im Ergebnis. Beeinflusst vom Surrealismus François-Xavier Lalanne zeichnet und entwirft hybride Tierfiguren, die halb Tier, halb Möbel oder Gebrauchsutensil sind. Sie wirken teilweise wie dem Geist eines Salvador Dalí oder Max Ernst entsprungen und offenbaren ihre Nähe zu den Pariser Surrealisten. So dienen die berühmten „Moutons de Laine“, gefällige Schafskulpturen, die François-Xavier Lalanne mit Wolle „bekleidet“, auch als bequeme Hocker. Oder die hingelagerte Skulptur eines Hechtes („Brochet“, 1973) birgt in ihrem Innern ein feines Aufbewahrungskästchen. Eine andere Fischskulptur ist eigentlich zum Brieföffner bestimmt. 1968/69 entsteht mit „Hippopotame I“ ein Objekt in Form eines voluminösen Flusspferds, in dessen Bauch sich eine Badewanne befindet. Der „Rhinocrétaire“ aus patinierter Bronze ist Rhinozeros-Skulptur und Sekretär-Möbel in einem. Die Funktion folgt hier der Form. Der Skulptur eine Funktion geben: Spiel mit Worten, Form und Material Es sind hochästhetische Objekte in meisterlich ausgeführter Handwerkskunst, die François-Xavier Lalanne ersinnt und die den extravaganten und sophistizierten Geschmack eines illustren Publikums ansprechen. Sie drücken aber auch die große Liebe zur Natur, die feinfühlige Leidenschaft für die Schönheit, Fantasie, Wortspiel und Poesie des Surrealismus aus, die das Ehepaar „Les Lalanne“ verbindet. 1964 widmet die Galeristin Jeanine Restany diesen Objekten die Ausstellung „Zoophites“ in ihrer Galerie J in Paris. Auch der Galerist Alexander Iolas wird auf die Werke François-Xavier Lalannes und seiner Frau aufmerksam und er stellt sie in Paris sowie in den USA aus, wo sie ebenfalls auf ein begeistertes Publikum treffen. Die Werke von François-Xavier Lalanne und seiner Frau Claude Lalanne befinden sich heute in zahlreichen Privatsammlungen, so wurden sie gesammelt von Yves Saint Laurent, Tom Ford, Karl Lagerfeld, Hubert de Givenchy und François Mitterrand. Sie werden ebenso aufbewahrt in den renommiertesten Museen weltweit, etwa dem Musée National d’Art Moderne/Centre Georges Pompidou, dem Cooper Hewitt, Smithsonian Design Museum in New York, dem Museum Boijmans Van Beuningen, Rotterdam, oder dem Muséum national d’histoire naturelle in Paris. 2010 widmet das Musée des Arts décoratifs in Paris dem Lebenswerk von François-Xavier und Claude Lalanne eine große Retrospektive. Neben dem skulpturalen entsteht ein umfangreiches grafisches Oeuvre François-Xavier Lalannes. François-Xavier Lalanne stirbt am 7. Dezember 2008 in Ury, Département Seine-et-Marne. Seine Frau Claude Lalanne verstirbt 2019.
Rang
147
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  • Aquarell / Zeichnung: 6
  • Druckgrafik: 44
  • Fotografie: 2
  • Skulptur / Objekt: 40
  • Gemälde: 2
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