Links unten signiert „Guillaumin". Verso mit altem Etikett.
In teilvergoldetem Profilrahmen.
Beigegeben ein Gutachten des Comité Guillaumin (Dominique Fabiani, Stéphanie Chardeau-Botteri, Jacques de la Béraudière). Das Gemälde wird demnach in den derzeit in Vorbereitung befindlichen zweiten Band des Werkverzeichnisses aufgenommen.
Armand Guillaumin gehört zu den farbgewaltigsten Malern des Impressionismus: Seine Landschaften sind geprägt von kräftigen, oft kontrastreichen Farben und einer Vorliebe für das Malen en plein air. Mehrere Varianten und Datierungen seiner Darstellungen der Île Besse bei Agay – rote Felsenküsten am Rand des Massif de l’Esterel an der Côte d’Azur – sind heute dokumentiert. Das Bildmotiv zeigt die charakteristischen rötlichen Porphyrfelsen der Île Besse, durchsetzt von vereinzelten Kiefern vor dem Blau des Mittelmeers. Die formale Kombination aus intensiver Farbsättigung und sichtbarem Malgestus ist typisch für Guillaumins späte Landschaften. Es existieren mehrere signierte Fassungen mit verschiedenen Inschriften und Daten – etwa eine Version mit der Angabe „Agay Mai-Juin 95, 7h le soir" (um 1895) sowie weitere Datierungen, um 1900 bis 1901. Manche Werke sind auch mit späteren Jahresangaben (z.B. 1914) überliefert, Guillaumin malte das Motiv offenbar mehrfach über Jahre hinweg, was bei Landschaftsmalern jener Zeit nicht ungewöhnlich war.
Der Künstler besuchte ab 1861 die Académie Suisse. Dort begegnete er Paul Cézanne (1839 – 1906) und Camille Pissarro (1830 – 1903), mit denen ihn eine lebenslange Freundschaft verband. Zu seinen späteren Freunden zählten außerdem Vincent van Gogh (1853 – 1890) und dessen Bruder, der Kunsthändler Theo van Gogh (1857 – 1891), der einige seiner Werke verkaufte. Seine Gemälde zeichnen sich vor allem durch die schnelle spontane Malweise der Impressionisten aus und sind für eine intensive leuchtende Farbgebung bekannt. In seinem Spätwerk sind Einflüsse des Fauvismus erkennbar. Er zeigte seine Gemälde in den Ausstellungen der impressionistischen Gruppe in den Jahren 1874, 1877, 1880, 1881, 1882, 1886 sowie im Salon des Indépendants von 1886. Seine Werke sind heutzutage in Paris im Musée d’Orsay und in vielen anderen, überwiegend französischen Museen zu sehen. (1451091) (13)
Provenienz:
Galerie Drouant-David, Paris.
Französische Privatsammlung.
Armand Guillaumin,
also known as "Jean-Baptiste Armand Guillaumin",
1841 Paris – 1927 Orly
MORNING MOOD AT THE TIP OF THE ÎLE DE BESSE (AGAY), CA. 1901
Oil on canvas.
65 x 81 cm.
Signed "Guillaumin" lower left. Old label on the reverse.
Accompanied by an expert’s report from the Comité Guillaumin (Dominique Fabiani, Stéphanie Chardeau-Botteri, and Jacques de la Béraudière), according to which the painting will be included in the second volume of the catalogue raisonné, which is currently being prepared.
There are several signed versions with different inscriptions and dates – for example, one version with the inscription "Agay Mai-Juin 95, 7h le soir" (ca. 1895) and other inscriptions dated ca. 1900 to 1901. Some works also survive with later dates (e.g., 1914); Guillaumin apparently painted the subject multiple times over several years, which was not uncommon among landscape painters of the period.
Provenance:
Galerie Drouant-David, Paris.
Private collection, France.