Die äußerst fein gemalte Allegorie besticht durch den Detailreichtum, insbesondere an teils versteckten Einzelbeobachtungen. Aus der Fülle des landschaftlichen Gesamteindrucks tritt im Zentrum eine Figurengruppe hervor: hell beleuchtet die jugendliche Gestalt der Fruchtbarkeitsgöttin Ceres mit einem Blumenfüllhorn, umgeben von Putten mit Früchten und Blumen, wobei ihr einer der Putten ihr einen Ehrenkranz reicht. Daneben ein allegorisch am Boden sitzender Mann mit einem Ährenbündel sowie ein Pan mit Früchten. Die Gruppe vor einer Baumgruppe, mit seitlichen Durchblicken in Landschaften mit Städten in der Ferne. Der Vordergrund breitet zwischen Wald- und Wiesenblumen eine Fülle an Erntegaben aus, mit nahezu stilllebenhaft, nebeneinander arrangierten Erdfrüchten. Hier lässt sich links, unter Strauchblättern, eine Meerkatze entdecken.
Ein Großteil des Werkes von Jan van Kessel d. Ä. enthält Tierstudien, beeinflusst von der aufkommenden Naturwissenschaft und Botanik, die häufig als Vorlagen für andere Meister dienten.
Das vorliegende Bild steht in der Nähe seiner weiteren mythologischen Bildthemen, wie etwa „Venus in der Schmiede des Vulkan“ (Eremitage Sankt Petersburg).
Jan van Kessel war ein Enkel von Jan Brueghel d. Ä. (1568–1625), übernahm anfänglich auch dessen Malweise sowie die der früheren Generation der Flamen, wie Frans Snyders (1579–1657) oder Daniel Seghers (1590–1661). Seine Bilder wurden sehr geschätzt und waren in ganz Europa begehrt. A.R. (1442176) (1) (11)
Jan van Kessel the Elder,
ca. 1626 – 1679, attributed
ALLEGORY OF SUMMER - HOMAGE TO CERES
Oil on copper, laid on panel.
31 x 43.5 cm.
The present painting is closely related to Van Kessel's other mythological subjects, such as Venus in the Forge of Vulcan (State Hermitage Museum, Saint Petersburg).