In aufwendig vegetabil reliefiertem und vergoldetem Rahmen.
Beigegeben ein Gutachten von Emilio Negro, Bologna in Kopie.
Vor tonalem Hintergrund die nah an den Betrachter gerückte Sitzfigur der Maria in der ihr zukommenden Farbtrias gekleidet. In ihrer linken Hand ein geöffnetes Buch, dem ihr Blick gewidmet ist, während sie mit ihrer rechten Hand den Oberkörper des auf ihrem Oberschenkel sitzenden Jesuskindes führt, dessen Blick sanft am Betrachter vorbeigleitet. Beide Häupter mit einem güldenen Ringnimbus versehen. Vergleichbar ist das vorliegende Bild mit seiner Darstellung der Heiligen Familie im Palazzo Pitti in Florenz oder mit seinem Bild in der St. Petersburger Eremitage.
Anmerkung:
Der Maler Tosini, Schüler von Lorenzo di Credi (1459-1537), arbeite mit Ridolfo Ghirlandaio (1483-1561) zusammen, wodurch er auch seinen Zunamen erhielt. Nach 1556 assistierte er Giorgio Vasari (1511-1574) im Palazzo Veccio in Florenz, womit der manieristische Farbcharakter in seiner Malerei erklärt wird. Werke seiner Hand in zahlreichen öffentlichen Sammlungen, darunter die National Gallery London, das McMullen Museum of Art des Boston College sowie die Universität von Glasgow.
Literatur:
Vgl. Alessandro Nesi, Francesco Brina e la bottega di Michele Tosini, Florenz 2022.
Vgl. Giorgio Vasari, Le Vite de piu eccelenti pittori, scultori e architettori, 1568.
Vgl. Laura Pagnotta, Per Michele di Ridolfo giovane, in: Bolletino d'Arte, Nr. 113, 2000, S. 97-106.
Vgl. Elena Capretti, Michele Tosini detto Michele di Ridolfo del Ghirlandaio, in: Annamaria Bernacchioni (Hrsg.), Ghirlandaio. Una famiglia di pittori del Rinascimento tra Firenze e Scandicci, Ausstellungskatalog, Castello dell'Acciaiolo, 20. November 2010 – 1. Mai 2011, Florenz 2010. (1441303) (13)