Mit betitelnder und dem genannten Künstler zuweisender Plakette mit Datierung „1805“ und ortsbezeichnung „Grosszschocher“.
In vergoldetem reliefverziertem Rahmen.
Eigenhändiger Brief von Anton Graff an Heinrich Blümner, Dresden, 28. Juli 1805: „...habe ich die Ehre, Dero Portrait durch die Kutsche zu übersenden. Ich bitte es nicht übel zu nehmen, daß es meinem Versprechen nach nicht eher überliefert habe. Die Auslagen für den Rahm und Kisten welches zusammen 16 rh 12 gr betrug sind mir richtig wieder bezalt worden ...“.
Halbfiguriges, leicht nach links gewandtes Portrait des ausdrucksstarken Mannes mit dunklem Gewand und weißem Jabot, die silbrig schimmernden Haare in einen Mittelscheitel geteilt. Blümner studierte von 1782-1788 in Leipzig Philosophie und Rechtswissenschaften und arbeitete am Leipziger Oberhofgericht. 1794 wurde er Mitglied des Stadtrates und, etwa zur mutmaßlichen Entstehungszeit des vorliegenden Gemäldes, um 1894 Stadtrichter. Schon ab 1802 war er Mitglied der Gewandhaus Konzertdirektion und ab 1803 Redakteur der Leipziger Literaturzeitung. Bereits 1798 hatte er von seinem Vater das Schloss Großzschocher geerbt, das auf dem Gemäldeetikett Erwähnung findet. Auch das Schloss Frohburg erbte er teilweise, überließ dieses jedoch 1801 seinem Bruder Ernst, der dort eine bedeutende Gemäldesammlung mit zeitgenössischen Künstlern aufbaute- darunter auch Anton Graff (1736-1813) und Caspar David Friedrich (1774-1840).
Provenienz:
Wohl Schloss Grosszschocher, Sammlung Dr. Heinrich Blümner.
Baron Friedrich-Carl Krug von Nidda und von Falkenstein (1860-1934).
Schloss Frohburg, Museum der bildenden Künste Leipzig, Inv.Nr. 1780, ab 1946.
Anmerkung:
Zu dem zitierten Brief siehe Auktion Bassenge Nr. 106, Lot 2327.
Literatur:
Ekhart Berckenhagen, Anton Graff. Leben und Werk, 1967 Berlin, Kat.Nr. 91, S. 65, mit Abb. (1440024) (13)
Anton Graff,
1736 Winterthur – 1813 Dresden
PORTRAIT OF DR HEINRICH BLÜMNER, LEIPZIG
Oil on canvas.
76 x 58.5 cm.
With a plaque titled and attributed to the named artist, dated “1805” and place name “Grosszschocher”.
Provenance:
Probably Grosszschocher Castle, Dr Heinrich Blümner Collection.
Baron Friedrich-Carl Krug von Nidda und von Falkenstein (1860 – 1934).
Frohburg Castle, Museum of Fine Arts Leipzig, inv. no. 1780, from 1946.
Notes:
For the quoted letter, see Bassenge Auction, no. 106, lot 2327.
Literature:
Ekhart Berckenhagen, Anton Graff. Leben und Werk, Berlin 1967, cat. no. 91, p. 65, with ill.