Rechts unten signiert und datiert „Ch Leickert f. (18)65“.
Großformatige Winterlandschaft, in diesigem Licht, auf dem Eis mehrere Schlittschuhläufer, darunter ein Paar, eng aneinander geschmiegt. Links davon ein junger Mann mit einem Reisigbündel auf seinem Eisschlitten, links am Ufer, flankiert von zwei alten knorrigen Bäumen, ein verschneiter Stadtturm mit geöffnetem Holztor, durch das das Licht des Innenhofs sichtbar wird. Reiche Figurenstaffage, die der Maler verjüngt bis an den Horizont einkomponiert hat und das Bild verlebendigt. Am rechten Ufer zwei Windmühlen, am Horizont hinter dunklen Winterwolken ragt ein Turm in die Höhe. Stimmungsvolle Malerei in vielen differenzierten Weiß- und Grautönen, die die Kälte eines Wintertages nachvollziehen lässt.
Anmerkung:
Der Maler zählt neben seinen Lehrern Andreas Schelfhout (1787–1870), Wijnand Jan Joseph Nuyen (1813–1839) und Bartholomäus van Hove (1850–1914) zu den bekanntesten Landschaftsmalern Hollands im 19. Jahrhundert. Seine Küstenansichten, Straßenveduten oder Flusslandschaften, nicht selten mit Windmühlen und reicher Figurenstaffage haben ihn weit über sein Wirkungsgebiet hinaus bekannt gemacht. Seine Feinmalerei gibt den Bildgegenstand jeweils minutiös wieder, was gerade im heutigen zeitlichen Abstand zur Entstehung der Gemälde als bedeutende Dokumentation gewürdigt werden muss. Neben seinen bekannten holländischen Winterlandschaften finden sich nicht wenig authentische Stadtansichten seiner Heimat, aber vor allem auch der Niederlande. In Den Haag lebte und arbeitete er in den Jahren 1841 und 1848, und danach verbrachte er dort seinen langen Aufenthalt von 1849 bis 1883. 1856 wurde er mit der Mitgliedschaft der Königlichen Akademie von Amsterdam geehrt. In der Folge bereiste er Frankreich, Deutschland und Italien. (1441563) (18)
Charles Henri Joseph Leickert,
1816 Brussels – 1907 Mainz
WINTER LANDSCAPE
Oil on canvs. Relined.
95 x 152.5 cm.
Signed and dated “Ch Leickert f. (18)65” lower right.